Nichtgeistliche Schreiberei
"Wenn eine Generation gegangen ist und eine [neue] gekommen ist, geht all das in Vergessenheit, was durch der Buchstaben Beistand nicht gestützt wird." (aus dem Lehnsbuch des Reichsministerialen Werner II. von Bolanden ca. 1189/90: "
Quoniam generatiopreterut et generatio advenit, idcirco cuncta oblivione teguntur, que litterarum amminiculo non fulciuntur.")
Dies zeigt deutlich, welche Bedeutung das Schrifttum auch für einen, zugegebenermaßen hochstehenden, Ministerialen um 1200 spielen konnte.
Schreibgeräte
Für das frühe 13. Jahrhundert sind Wachstafeln in diversen Formen und
Gräßen belegt, ebenso finden sich zahlreiche Abbildungen, auf welchen
mit Federkielen und Tinte auf Pergament geschrieben wird.
Papierherstellung ist im frühen 13. Jh. in Süddeutschland noch nicht
bekannt. Die Tinte wird entweder in Tintenfässchen, wie unten aus
Bronze, Keramik oder anderen Materialien z.B. in Tierhörnern aufbewahrt.
oben: Abspalten der einzelnen Hautschichten bei der Pergamentherstellung mithilfe eines sogenannten Halbmondes (gestelltes Foto).oben: unterschiedliche Pergamentqualitäten.oben: Das in eine Wachstafel geritzte Manuskript wird auf Pergament übertragen.oben: Anschließend kann die Wachstafel geglättet und erneut verwendet werden.
oben: Der Schreiber bei der Arbeit mit Feder und Federmesser zum Anspitzen der Federspitze.